Die Rainforest Alliance hat es sich zum Ziel gesetzt, globale Lieferketten mitzugestalten, in denen Nutzen und Risiken geteilt werden und ein Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft geleistet wird. Unser Ansatz der geteilten Verantwortung legt diese Aspekte auf die gesamte Lieferkette um, sodass ErzeugerInnen sich die Kosten mit dem Markt teilen und für ihre Anstrengungen in Bezug auf nachhaltigere landwirtschaftliche Methoden belohnt werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, enthält unser Zertifizierungsprogramm 2020 zwei Lieferketten-Anforderungen für Unternehmen: zum einen den Nachhaltigkeitsbonus (Sustainability Differential, SD) und zum anderen die Nachhaltigkeitsinvestitionen (Sustainability Investments, SI).
Was die Sektoren Früchte und Bananen betrifft, so wissen wir, dass der etablierte herkömmliche Markt für Früchte die Zertifizierung der Rainforest Alliance anerkennt und diese den FarmerInnen den Zugang zu den Märkten erleichtert. Mehr als 10.000 Rainforest Alliance-zertifizierte landwirtschaftliche Betriebe für Bananen und andere Früchte beschäftigen über 500.000 ArbeiterInnen und nehmen nicht weniger als 900.000 Hektar nachhaltigere Anbaufläche ein. Die etablierten Märkte sind der Schlüssel für die langfristige Zukunft von Früchte ErzeugerInnen, ArbeiterInnen und die Umwelt.
Bananen & Früchte ErzeugerInnen | Volumen (x 1000 kg) | ArbeiterInnen | Hektare |
---|---|---|---|
10,302 | 15285156 | 506,684 | 904,177 |
Unternehmen sind sich zunehmend der Verantwortung für ihre Lieferketten sowie der in ihnen enthaltenen ökologischen und sozialen Risiken bewusst. Rückverfolgbarkeit und Transparenz tragen wesentlich dazu bei, dass Unternehmen ihre Investitionen dorthin richten und erhöhen, wo sie am meisten gebraucht werden, und dort auch die richtigen Investitionen tätigen – nicht zuletzt zum Wohle der ArbeiterInnen. Sie wollen außerdem sicherstellen, dass diese Investitionen auch wirklich zu einer nachhaltigeren Produktion führen.
Darum setzt sich die Rainforest Alliance nicht nur dafür ein, dass zertifizierte FarmerInnen Zugang zu Märkten haben, um ihre nachhaltig angebauten Waren verkaufen zu können, sondern dass auch die Transparenz der Investitionsbedarfe – in Bezug auf Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Auswirkungen in der Lieferkette – erhöht wird.
Ein Festbetrag für Investitionen in Nachhaltigkeit
Wir haben uns mit ErzeugerInnen und KäuferInnen zertifizierter Bananen und anderer Früchte beraten und Feedback von ihnen erhalten. Gemeinsam haben wir uns bemüht, eine Balance zwischen Marktzugang und Wertsteigerung für ErzeugerInnen, ArbeiterInnen und die Umwelt zu suchen. Sowohl FarmerInnen als auch KäuferInnen gaben an, dass sie es bevorzugen würden, wenn die Rainforest Alliance einen Festbetrag für die Nachhaltigkeitsinvestition (SI) einführen würde.
Angeführte Vorteile eines Festbetrags für die SI sind u.a. die Möglichkeit, gleiche Wettbewerbsbedingungen für den gesamten Sektor zu schaffen. Die Transparenz der finanziellen Ressourcen, die in Herstellerländern investiert werden, sorgt für Klarheit darüber, welcher Betrag an die ErzeugerInnen gehen sollte, und erleichtert auf diese Weise die Aushandlung von Verträgen für die Lieferung zertifizierter Bananen. Auf dieser Grundlage können WiederverkäuferInnen und andere KäuferInnen jetzt direkt zu Verbesserungen auf den Plantagen, nicht zuletzt zum Wohle der ArbeiterInnen, beitragen.
Betrag zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft (SI) | (2022), 2023, 2024 Festbetrag |
---|---|
Pro metrische Tonne (1000 kg) Früchte | 5,50 US-Dollar |
Pro Bananenkarton (18,14 kg) | 0,10 US-Dollar |
Die festgelegten 5,50 US-Dollar pro t für das Jahr 2023 sind ein Bekenntnis dazu, dass Kosten für Nachhaltigkeit in einem etablierten Markt geteilt werden, der sich noch nicht daran gewöhnt hat, dass Nachhaltigkeit tatsächlich belohnt werden sollte. Der Festbetrag soll ein Anstoß für die geteilte Verantwortung sein und beläuft sich auf 0,10 US-Dollar pro Bananenkarton. Er soll KäuferInnen ermutigen, auf den Stand jener Unternehmen zu kommen, die FarmerInnen dabei unterstützen, in Nachhaltigkeit zu investieren, und die dafür üblicherweise 10-20 Cent pro Karton zahlen. Zugleich können KäuferInnen sich auf diese Weise direkt an den Investitionen beteiligen, die auf den Plantagen benötigt werden, um nachhaltige Methoden zu verbessern, das Wohl der ArbeiterInnen zu fördern und die Umwelt zu schützen.
Die Rainforest Alliance wird die Ergebnisse dieses Ansatzes sorgfältig im Auge behalten, um die geteilte Verantwortung in Zukunft genau an den Bananensektor und andere Sektoren für frische Früchte anpassen zu können.
Fristen für die Einführung von SD und SI
- Alle Verkaufsmengen, die nach dem 1. Januar 2023 physisch aus dem Besitz von FarmerInnen hin zu ErstkäuferInnen wechseln, benötigen Verträge und Rechnungen mit SI- und SD-Zahlungen. Die Verpflichtung zur Zahlung für InhaberInnen von Lieferkettenzertifikaten ist ab diesem Zeitpunkt bindend, auch wenn die Transaktionen Verträgen unterliegen, die vor diesem Zeitpunkt geschlossen wurden.
Weitere Informationen finden Sie in unseren Sektorleitfaden.
Weitere Informationen und Antworten finden Sie weiter unten.
Implementierung von SI und SD – praktische informationen
In der folgenden Liste sind die wichtigsten Aktivitäten aufgeführt, die für die Implementierung von SI und SD erforderlich sind.
- Farm CH erstellt seinen Investitionsplan auf der Grundlage der Risikobewertung, der Kapazitätsbewertung und des Managementplans. Investitionen im Zusammenhang mit Leistungen an Arbeiterin sollten in den Investitionsplan aufgenommen werden, und die Arbeitnehmervertreter müssen zur Zuweisung dieser Investitionen konsultiert werden.
- ZertifikatsinhaberInnen landwirtschaftlicher Betriebe und ErstkäuferInnen geben im Vertrag und in den Rechnungen für den Export von Rainforest Alliance zertifizierten Mengen Wert- und Zahlungsbedingungen rund um SI und SD an. Werden auch Sachleistungen ausgehandelt, so sind diese ebenfalls in den Vertrag aufzunehmen.
- Der Erstkäufer nimmt den SI- und SD-Betrag in den Vertrag mit seinen Käufern auf. Alle andere InhaberInnen eines Lieferkettenzertifikats in der Lieferkette bis hin zum Importeur beziehen SI und SD ebenfalls in die Verträge mit ihren Abnehmern ein.
- ZI landwirtschaftlicher Betriebe und Erstkäufer registrieren und bestätigen die Transaktionsdetails einschließlich Informationen zur SI- und SD-Zahlung auf der Rainforest Alliance Rückverfolgbarkeitsplattform Marketplace.
- Das Management (sowohl der Konzerne als auch der einzelnen ZIs) berichtet darüber, wie das SI investiert wird.
Aktivitäten und verantwortlichkeiten jedes akteurs in der lieferkette
Der Importeur ist für die Zahlung von SI und SD an seine(n) Lieferanten verantwortlich. Das bedeutet, dass sie verantwortlich sind für:
- Aushandeln und Vereinbaren des SD mit dem Verkäufer (je nach Supply-Chain-Setup kann das der ZI eines landwirtschaftlichen Betriebs, der Erstkäufer oder ein Vermittler sein)
- Einschließlich des SI-Betrags (US$ 5,50 p/Mt für den ZI eines landwirtschaftlichen Betriebs) und des vereinbarten SD-Betrags in den Verträgen und Angabe dieser Angaben auf den Rechnungen
- Wenn zwischen den Parteien Sachleistungen vereinbart wurden, stellen sie sicher, dass diese auch in den Verträgen enthalten sind.
- Zahlt ihren Lieferanten das feste SI und das vereinbarte SD
- Wenn der Importeur der erste Käufer ist, werden SI- (Geld- und Sachleistungen) und SD-Zahlungen in MarketPlace 2.0, der Rückverfolgbarkeitsplattform, die mit Transaktionen verknüpft ist, registriert.
InhaberInnen eines Lieferkettenzertifikats im Produktionsland sind dafür verantwortlich, mit ihren Lieferanten über SD-Mengen zu verhandeln und sicherzustellen, dass diese in den Verträgen mit ihren Abnehmern enthalten sind. Sie übertragen dann SI und SD, die von den Käufern bezahlt werden, an die ZI landwirtschaftlicher Betriebe, von denen sie beziehen. Zusammenfassend sind sie für die Verhandlungen über Folgendes verantwortlich:
- SD-Betrag mit den InhaberInnen von Betriebszertifikaten. Die vereinbarte SD sowie die fixe monetäre SI werden in Verträgen und Rechnungen mit ZI landwirtschaftlicher Betriebe enthalten sein. Wenn zwischen den Parteien Sachleistungen vereinbart werden, werden diese ebenfalls einbezogen
- SD-Betrag mit Käufern. Das vereinbarte SD sowie das monetäre SI werden in Verträgen und Rechnungen mit Käufern enthalten sein. Wenn zwischen den Parteien Sachleistungen vereinbart werden, sind diese auch in Verträgen enthalten.
- Überweisung der vom Käufer (Importeur) erhaltenen fixen SI- und vereinbarten SD-Beträge an den Lieferanten ZI landwirtschaftlicher Betriebe. Es ist möglich, dass der erste Käufer Vorauszahlungen an ZertifikatsinhaberInnen landwirtschaftlicher Betriebe leistet und später die Zahlung vom nächsten Käufer erhält.
- Erster Käufer bestätigt SI- (Geld- und Sachleistungen) und SD-Zahlungen in MarketPlace 2.0, der Rückverfolgbarkeitsplattform für Transaktionen
ZI landwirtschaftlicher Betrieb ist dafür verantwortlich, mit seinen Käufern über die SD-Beträge zu verhandeln, die Verwendung von SD und SI zu bestimmen und darüber zu berichten, wie diese Zahlungen verwendet werden. Das bedeutet, dass sie für folgende Tätigkeiten verantwortlich sind:
- Entwicklung eines Investitionsplans, der den Investitionsbedarf bewertet und die Beträge definiert, die erforderlich sind, um die Einhaltung des Rainforest Alliance Standards für nachhaltige Landwirtschaft 2020 zu verbessern
- Betriebsleitung berät mit Arbeitnehmervertretung über die Zuordnung von Nachhaltigkeitsinvestitionen zu den vorgegebenen Leistungskategorien (Löhne, Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit, Wohnen)
- Vereinbarung eines SD-Wertes pro Volumen mit den Käufern
- Einbeziehung des monetären SI und SD in Verträge und Rechnungen, die mit dem/den Erstkäufer(n) vereinbart wurden. Wenn zwischen den Parteien Sachleistungen vereinbart werden, stellen sie sicher, dass diese auch in den Verträgen enthalten sind.
- Dokumentieren, wie viel monetäres SI, Sach-SI und monetäres SD erhalten wird
- Verwendung des Betrags, der als SI (Geld- und Sachleistungen) gemäß dem Investitionsplan erhalten wurde
- Einmal im Jahr dokumentieren, wie das empfangene SI verwendet wurde, und dies in der Online-Plattform melden. Diese Dokumente müssen nicht mit Käufern geteilt werden
- Berichterstattung über den Einsatz von SD zum Nutzen der ArbeitnehmerInnen, falls zutreffend
Inhaber eines Gruppenzertifikats, mindestens jährlich:
- Kommuniziert empfangene SD an Mitglieder der Kooperative
- Verteilt den vollen SD-Betrag an die Mitglieder der Kooperative und dokumentiert die Überweisung.
Andere Lieferketten ZI außerhalb des Produktionslandes – einschließlich Einzelhandel:
Die Rainforest Alliance stellt klar, dass SI- und SD-Zahlungen Teil der Vertrags- und Abnahmeverträge für zertifizierte Bananen und frisches Obst sein müssen. Alle InhaberInnen eines Lieferkettenzertifikats über die Importeursebene hinaus, einschließlich Einzelhändler, werden daher ermutigt, ebenfalls zur gemeinsamen Verantwortung beizutragen, einschließlich des Beitrags zu Nachhaltigkeitsinvestitionen und der Zahlung von Nachhaltigkeitsdifferenzen.
Die Rainforest Alliance hat den Umfang der Zertifizierung auf Einzelhändler ausgeweitet, die die Nachfrage nach dem Kauf von Rainforest-Alliance-zertifizierten Konsumgütern und/oder frischen Produkten, einschließlich Obst, Gemüse und Blumen, vorantreiben, die unter ihrem eigenen Markennamen oder als Nicht-Markenprodukte verkauft werden. Diese Einzelhändler müssen sich registrieren und zertifizieren lassen. Wenn ein Einzelhändler als Importeur für Rainforest Alliance zertifizierte Bananen und/oder anderes frisches Obst (Gemüse oder Blumen) auftritt, wird die Einhaltung der SI- und SD-Anforderungen (siehe oben „Aktivitäten und Verantwortlichkeiten des Importeurs“) im Rahmen externer Audits überprüft. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite mit speziellen Inhalten für Einzelhändler.
Fragen und Antworten
Allgemeine Fragen zu unserem Ansatz der geteilten Verantwortung werden in unserer Erläuterung zur Geteilten Verantwortung beantwortet.
Warum ein festes nachhaltigkeitsinvestition in obst?
Die ArbeiterInnen sind das Herzstück des Bananensektors. Die Erhöhung der Sozialleistungen für ArbeitnehmerInnen ist eines der Hauptziele des Bananenprogramms. SI zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit auf der Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe zu erhöhen, einschließlich des Wohlbefindens der ArbeitnehmerInnen. Daher das beste Instrument, um landwirtschaftliche Betriebe bei der Erhöhung der Leistungen für ArbeitnehmerInnen zu unterstützen: „Investitionen in Bezug auf Leistungen für ArbeitnehmerInnen müssen in den Investitionsplan aufgenommen werden, und die Arbeitnehmervertreter müssen zur Zuweisung dieser Investitionenkonsultiert werden.“
Was wird mit den sustainability investments finanziert?
Sustainability Investments (SI) unterstützen ZI landwirtschaftlicher Betriebe direkt bei Investitionen, die erforderlich sind, um die Anforderungen des Rainforest Alliance Standards für nachhaltige Landwirtschaft 2020 zu erfüllen, einschließlich des Wohlergehens der ArbeiterInnen.
Die erforderlichen Investitionen sind im Investitionsplan angegeben, eine Excel-Vorlage wird von der Rainforest Alliance (Anhang S16) bereitgestellt. Im Investitionsplan werden die potenziellen Investitionen in Nachhaltigkeit kategorisiert und stehen in direktem Zusammenhang mit den einzelnen Kapiteln des Rainforest Alliance Standards für nachhaltige Landwirtschaft 2020, einschließlich der Zertifizierungskosten.
Weitere Investitionen können dem Investitionsplan hinzugefügt werden, sofern die Kern-, obligatorischen und selbst gewählten Verbesserungsanforderungen erfüllt sind. Der Investitionsplan und die Priorisierungen werden vom Prüfer überprüft. Es ist nicht notwendig, alle Investitionen des landwirtschaftlichen Betriebs einzubeziehen.
Warum nicht vom erstkäufer ausgehen?
Der erste Käufer befindet sich in der Regel im Produktionsland und ist oft Teil desselben Unternehmens. Es wurde daher vorgeschlagen, dass es sinnvoller sein könnte, SD-SI-Zahlungen außerhalb des Erzeugerlandes zu platzieren.
Der Importeur ist der verantwortliche Inhaber des Lieferkettenzertifikats für die Zahlung von SD-SI. Importeure sind der Endabnehmer oder näher am Endabnehmer als Erstkäufer. Für den Fall, dass der Importeur den Exporteur nicht bezahlt, ist es ein NC für den Importeur, nicht für den Exporteur.
Exporteure und andere Akteure der Lieferkette vor dem Importeur sind Vermittler von SD-SI-Zahlungen, die von den Importeuren gezahlt werden. Sie zahlen die Differenz an ihren Lieferanten. Dies steht im Einklang mit bewährten Zertifizierungspraktiken und dem Akteur der Lieferkette, der in unserem Rückverfolgbarkeitssystem (IP) direkt mit den Produzenten verbunden ist.
Warum ist der importeur für die SD/SI verantwortlich?
Gemäß Anhang Kapitel 3 unserer Anforderungen an die Lieferkette für Bananen und andere Früchte ist der Importeur die verantwortliche Partei, die die Zahlung von SI und SD an ihre Lieferanten sicherstellen muss.
SD- und SI-Zahlungen müssen Teil der Vertrags- und Kaufverträge für Rainforest Alliance-zertifizierte Bananen sein. Der Importeur verfügt über klare vertragliche Vereinbarungen, in denen der Betrag und andere Bedingungen für die Zahlung von SD festgelegt sind. Viele Importeure investieren bereits in die Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe, aber diese Investitionen wurden nie sichtbar oder anerkannt. Wir wollen Transparenz für diejenigen schaffen, die bereits eine Aufstockung zahlen oder die Produzenten in Form von Sachleistungen unterstützen. Deshalb wollen wir diese Investitionen erkennen und transparent machen.
Wie wird der händler an dieser verantwortung teilhaben?
Für die Rainforest Alliance ist klar, dass SD- und SI-Zahlungen Teil der Vertrags- und Abnahmeverträge für zertifizierte Bananen sein müssen. Der Umfang der Rückverfolgbarkeit wurde im Rainforest Alliance Zertifizierungsprogramm 2020 erweitert, von der Produktion bis zum Einzelhandel von marken- / private-label-zertifizierten Produkten. Dies bedeutet, dass Verkäufe von zertifizierten Produkten an Händler an die Rückverfolgbarkeitsplattform gemeldet werden müssen.
Dieser Mechanismus stellt sicher, dass Investitionen von Einzelhändlern auch bei den Produzenten ankommen. Wir werden mehr Transparenz im Rückverfolgbarkeitssystem für Einzelhändler ermöglichen, um die Beträge von SD- und SI-Zahlungen in ihren zertifizierten Lieferketten visualisieren zu können. Dies wird mit einer soliden Absicherung verbunden, um sicherzustellen, dass die Zahlungen die ErzeugerInnen erreichen und wie im Standard vorgeschrieben verwendet werden.
Transparenz ist von entscheidender Bedeutung, und die gesamte Lieferkette ist dafür verantwortlich, dass die SD- und SI-Zahlungen die ErzeugerInnen erreichen. Wir sind auf eine durchgängige, getrennte Rückverfolgbarkeit für Marken, Handelsmarken und markenfreie Bananen angewiesen. Infolgedessen werden wir in der Lage sein, über die Mengen zu berichten, die für Handelsmarken- oder Nicht-Markenbananen von Einzelhändlern gekauft wurden, die mit den landwirtschaftlichen Investitionen und den Sozialleistungen für die ArbeitnehmerInnen verbunden sind.
Wie wird der mechanismus aussehen, um die zahlung von SD und SI zu garantieren?
Für die Umsetzung dieser Ambitionen sehen wir die gesamte Lieferkette in der Verantwortung. Wir fordern die Endabnehmer nachdrücklich auf, Erstkäufer bei der Zusammenarbeit mit den ZertifikatsinhaberInnen landwirtschaftlicher Betriebe zu unterstützen, um eine kontinuierliche Verbesserung und Qualitätsumsetzung des Rainforest Alliance Standards für nachhaltige Landwirtschaft zu erreichen.
Obwohl die Rainforest Alliance die Zahlung nicht garantieren kann, kann sie Käufern, die im Zertifizierungssystem registriert sind, aber diese obligatorischen Kriterien nicht erfüllen, die Zertifizierung entziehen. Durch das Zertifizierungssystem legen wir die Erwartung fest und stellen die Mechanismen zur Verfügung, um (durch Audits) nachzuweisen, dass die Zahlung erfolgt ist. Darüber hinaus ist die Interessenvertretung in Partnerschaft mit den Produzenten von entscheidender Bedeutung. Eine wachsende Zahl von Einzelhandelsketten in Europa und den USA sieht einen Mehrwert in der Beschaffung von zertifizierten Bananen und unterstützt unsere Bemühungen, die wirtschaftliche Situation von ErzeugerInnen und ArbeitnehmerInnen unter dem Druck von NGOs und VerbraucherInnen zu verbessern. Große Einzelhändler mit öffentlichen Nachhaltigkeitsverpflichtungen sind bereit, für zertifizierte Bananen als Spezialprodukt extra zu bezahlen, aber sie brauchen einen Mechanismus, um dies zu tun, sowie Gewissheit über die Nachhaltigkeitswirkungen, die mit diesen zusätzlichen Investitionen verbunden sind.
Tragen SD und SI zu einem existenzsichernden lohn bei?
Die Nachhaltigkeitsinvestitionen können zu existenzsichernden Löhnen beitragen. Der Käufer kann den Betrag jedoch nicht als Beitrag zu einem existenzsichernden Lohn einstufen. SD- und SI-Zahlungen sind für die Akteure der Lieferkette immer obligatorisch, während existenzsichernde Lohnbeiträge dies nicht sind und mit der Möglichkeit eines zusätzlichen Anspruchs einhergehen.