
Was steht auf dem Spiel?
Dürren, Überschwemmungen, kürzere Anbauzeiten, wirtschaftliche Unsicherheit und Hungersnöte: Für Land- und ForstwirtInnen auf der ganzen Welt stellt der Klimawandel eine gewaltige Herausforderung dar - und hat unverhältnismäßig große Auswirkungen auf die Armut in ländlichen Gemeinschaften, deren Lebensunterhalt von der Bewirtung ihres Landes abhängt. Insbesondere in unserer heutigen vernetzten Welt ist die Bekämpfung des Klimawandels und der Aufbau von Resilienz gegenüber seinen Auswirkungen für uns alle dringend erforderlich.

Wälder, Landwirtschaft und Klima
Fast ein Viertel aller durch den Menschen verursachten Treibhausgasemissionen stammen aus der Land- und Forstwirtschaft und anderen Bereichen der Landnutzung – die Hauptursachen davon sind Abholzung und Waldschädigung sowie die Viehzucht, eine ineffiziente Bodenbewirtschaftung und die Verwendung schädlicher Dünger. Circa 75 Prozent der Abholzung von Wäldern sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen.
Unser Einfluss
Untersuchungen zeigen, dass zertifizierte FarmerInnen nachhaltigere Praktiken anwenden, die ihnen dabei helfen, sich den Folgen des Klimawandels anzupassen und sich auf diese vorzubereiten. Die Praktiken können die Bodenqualität verbessern, Wasser sparen, die einheimische Vegetation und die Kohlenstoffspeicherung erhöhen. Zudem führen sie zu einer Produktivitätssteigerung auf dem bereits vorhandenem Ackerland.
Mehr Bäume und Bodenbedeckung bedeuten mehr gespeicherten Kohlenstoff
150 Tonnen Kohlenstoff
pro Hektar gespeichert. Auf nicht zertifizierten Farmen sind es nur 82 Tonnen pro Hektar*
Die zertifizierten Kaffeefarmen in Nicaragua weisen eine hohe Grundfläche auf, was bedeutet, dass sie eine beträchtliche Anzahl großer und alter Bäume sowie einen hohen Prozentsatz an Bodendeckern aufweisen – was die Kohlenstoffspeicherung erhöht. Zudem bieten die Bodendecker Lebensraum für Wildtiere und helfen Bodenerosionen zu kontrollieren.
*Von: Haggar, J., G. Soto, F. Casanoves, and E. de Melo Virginio (2017). Environmental-economic benefits and trade-offs on sustainably certified coffee farms. Ecological Indicators, 79: 330-337.
Schattenbäume für die Klimaresistenz
20 Schattenbäume pro Hektar
verglichen mit 4-5 Schattenbäumen pro Hektar auf nicht zertifizierten Farmen*
Bestimmte Pflanzenkulturen wie Kakao und Kaffee können hervorragend im Schatten größerer Bäume wachsen, die für eine klimaschonende Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung sind, unter anderem, weil sie zur stabilisierung von Temperatur und Feuchtigkeit beitragen. Die Zahl der einheimischen Bäume auf den zertifizierten Farmen in Ghana erhöhten sich über einen Zeitraum von fünf Jahren und erreichten so eine 40-prozentige Schattenabdeckung, während nicht zertifizierte Farmen dazu neigten, Bäume zu entfernen.
*Von: Fenger NA, Bosselmann AS, Asare R, de Neergaard A. (2017). The impact of certification on the natural and financial capitals of Ghanaian cocoa farmers. Agroecology and Sustainable Food Systems 41(2), 143-166. DOI: 10.1080/21683565.2016.1258606.
Unser Einsatz für das Klima
Um die Tropenwälder zu erhalten, setzt sich die Rainforest Alliance seit langem gemeinsam mit den indigenen Völkern für verbesserte Landmanagementpraktiken ein. Denn die Tropenwälder sind ein wichtiger Schutz gegen den Klimawandel. Darüber hinaus schulen wir FarmerInnen in klimasensitiven Landwirtschaftsmethoden und helfen ihnen so, sich an die aktuellen Klimaauswirkungen anzupassen und sich auf künftige Herausforderungen vorzubereiten. Der Fokus unserer Arbeit ist dabei immer der Schutz von Wäldern und Land – und zwar so, dass die lokalen Lebensbedingungen gestärkt werden.


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