Die Rainforest Alliance setzt sich dafür ein ZertifikatsinhaberInnen beim Übergang zum Zertifizierungsprogramm 2020 zu unterstützen. Seit der neue Standard im Juli 2021 in Kraft getreten ist, haben mehr als 1600 ZertifikatsinhaberInnen auf Farm- und Lieferkettenebene erfolgreich die Zertifizierung erlangt. Sie sind Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust an Biodiversität sowie für den Schutz von Menschenrechten und Lebensgrundlagen von ErzeugerInnen.
Zugleich stellen wir fest, dass die Einführung der ehrgeizigen Innovationen auf den Plattformen für Zertifizierung und Rückverfolgbarkeit, sowie die neuen Anforderungen des Standards 2020 – aber auch die immer noch anhaltenden Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie – manchen Partnern den Übergang erschwert haben.
Aufgrund dieser Erfahrung und des Feedbacks von verschiedenen Stakeholdern hat die Rainforest Alliance entschieden, die Übergangsfristen für FarmzertifikatsinhaberInnen zu verlängern, sodass diese mehr Zeit haben, sich den neuen Standard zu eigen zu machen und umzusetzen. Darüber hinaus bieten wir noch mehr organisatorische Unterstützung an, um den Übergang für alle zu erleichtern.
Neue Übergangspläne
Für FarmzertifikatsinhaberInnen bedeutet dies:
- Ein zusätzliches Übergangsjahr für FarmzertifikatsinhaberInnen, um sich auf die Einführung der Kernanforderungen des Standards 2020 konzentrieren zu können. FarmzertifikatsinhaberInnen müssen den vollständigen Zertifizierungszyklus erst ab 1. Juli 2023 umsetzen.
- Ein erweitertes Zeitfenster bis zum 30. September 2022 für das erste Übergangsaudit, damit FarmzertifikatsinhaberInnen mehr Zeit für den Abschluss des Verfahrens haben.
- BananenerzeugerInnen müssen das erste Übergangsaudit bis zum 31. Dezember 2022 abgeschlossen haben, während das zweite Übergangsaudit bis zum 31. Dezember 2023 abgeschlossen sein muss.
FarmzertifikatsinhaberInnen, die bereits erfolgreich ein Übergangsaudit absolviert haben, werden in ihrem zweiten Übergangsaudit auf die gleichen Kernanforderungen geprüft werden. Sie haben somit mehr Zeit, sich gründlich auf den vollständigen Zertifizierungszyklus ab 1. Juli 2023 vorzubereiten.
Alle Details zu den angepassten Fristen für FarmzertifikatsinhaberInnen.
Bezüglich der Akteure der Lieferkette hat die Rainforest Alliance entschieden, den Start des vollständigen Zertifizierungszyklus ab dem 1. Juli 2022 beizubehalten, damit Unternehmen den Zeitplan für ein auf sie zutreffendes risikobasiertes Audit einhalten können – darunter auch Audits vor Ort, soweit diese erforderlich sind. Zusätzlich hat die Rainforest Alliance das Zeitfenster für InhaberInnen von Lieferkettenzertifikaten erweitert, die ein Übergangsaudit benötigen, um das Übergangsverfahren abzuschließen.
Für InhaberInnen von Lieferkettenzertifikaten bedeutet dies:
- Ein erweitertes Zeitfenster, um die Übergangsaudits bis zum 30. September 2022 abzuschließen (auf Anfrage)
- Wer Übergangsaudits benötigt, kann Zertifikats-/Lizenzverlängerungen beantragen, um das Verfahren abzuschließen.
- ZertifikatsinhaberInnen, die kein Übergangsaudit benötigen und das Verfahren für ein Übergangsaudit noch nicht begonnen haben, werden mit dem 1. Juli 2022 in den dreijährigen Zertifizierungszyklus eintreten – basierend auf dem Audit-Zeitplan, der für jede Verifizierungsstufe festgelegt wurde.
Alle Details zu den angepassten Fristen für InhaberInnen von Lieferkettenzertifikaten
Mehr Unterstützung für ZertifikatsinhaberInnen
Zusätzlich zu den verlängerten Übergangsfristen richtet die Rainforest Alliance eine Reihe von Maßnahmen ein, um ZertifikatsinhaberInnen beim Übergang auf das Zertifizierungsprogramm 2020 noch besser zu unterstützen. Diese beinhalten:
- gezielte Unterstützung und Schulungen für ZertifikatsinhaberInnen, um die Registrierung auf der Rainforest Alliance Certification Platform (RACP) abzuschließen
- zusätzliche Ressourcen, um Fragen von ZertifikatsinhaberInnen zu beantworten und Reaktionszeiten zu verkürzen
- zusätzliche Ressourcen zur Unterstützung der Rainforest Alliance-Risikoanalyse zur Entwaldung, damit Auditverfahren sich nicht verzögern
- ausführliche Schulungen für ZertifikatsinhaberInnen zu Anforderungen, die bei der Umsetzung die größten Herausforderungen mit sich bringen, darunter:
- für FarmzertifikatsinhaberInnen: Registrierung für Mitglieder von Kooperativen, Geodaten, Assess-and-Address, Matrix für existenzsichernde Löhne, Integrierte Schädlingsbekämpfung, Nachhaltigkeitsbonus und Nachhaltigkeitsinvestitionen
- für InhaberInnen von Lieferkettenzertifikaten: Rückverfolgbarkeit, Nachhaltigkeitsbonus und Nachhaltigkeitsinvestitionen, Zertifizierung von WiederverkäuferInnen
- Entwicklung von zusätzlichem Schulungsmaterial, das auf die Bedürfnisse von FarmerInnen zugeschnitten ist
Verbesserungen der Rainforest Alliance Zertifizierungsplattform
- einfacheres Registrierungsverfahren, bei dem Organisations- und Zertifizierungsbereich kombiniert werden
- deutlichere Darstellung
- neues Dashboard-Design, damit NutzerInnen die Aufgaben angezeigt werden, die noch abzuschließen sind, und sie Zugang zu Schulungsmaterial und Anleitungen erhalten
- mehr Ressourcen zur Problemlösung auf den Rainforest Alliance-Plattformen
Benutzerfreundliche Dokumentation und Tools
- Vereinfachung der Standard-Tools, u.a.:
- Registrierung für Mitglieder einer Kooperative
- Antragsformular für die Zertifizierung
- Vereinfachung der Standard-Dokumentation und Anleitungen
- Aktualisierung und vollständige Übersetzung von The General Guide, um ein einziges Dokument zum schnellen Nachschlagen bei der Umsetzung bereitzustellen
- Prüfung der vorhandenen Anhänge und Anleitungen zum Standard, um ihre Anwendbarkeit zu verbessern – auf der Grundlage des Feedbacks von Stakeholdern bis zum 1. Juli 2022
- Entwicklung von kontextualisierten Anleitungen (soweit erforderlich) zu Standardanforderungen, bei deren Umsetzung ZertifikatsinhaberInnen in bestimmten Ländern oder bei bestimmten Nutzpflanzen Schwierigkeiten haben. Dies soll eine einheitliche Interpretation und bessere Umsetzung gewährleisten